17.01.09

Wie die Bilder von uns gehn

... Ein Kuss auf der Strasse, auf den Mund. Es machte mir nichts aus, dass die Leute schwatzend vorbeigingen und schauten, und ein stiller Passant schmunzelte. Es ging ein leichter Wind und ich wollte all dies. Ich wollte dieses schöne Bild.
Er hielt mich, locker, bequem in seinen Armen, und da war diese elektrische Spannung, dieses Knistern, kurz bevor unsere Münder sich berührten. Ich tastete mit den Lippen seinen Mund ab, seine Lippen fügten sich, warm und weich und duftend. Die Zungenspitzen suchten einander, meine Finger an seiner Wange. Unsere Zungen, die sich fanden, umeinander drehten, miteinander spielten, rauften und balgten und einander stupsten. Wie weich und warm sein Mund war. Herzklopfen. Unsere Körper näher, warm werdend, sehr warm, erregt und vergnügt und glücklich. Innerlich jubelnd. Genuss, Genuss überall. Ein Kuss ins Gefühl. Fühlen und gleichzeitig alles und nichts mehr wahrnehmen. Nur noch seine warmen Lippen auf meinem Mund, ganz drauf, und seine neugierige verwöhnsüchtige Zunge.
Raum und Zeit lösten sich auf in diesem Kuss, in dem soviel Leidenschaft, soviel Lust, soviel Gieren nach Köstlichkeit und Befriedigung lag...

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