15.12.09

Ferien

Jetzt habe ich Ferien.
Weiss noch nicht, wohin.

13.12.09

Magnet


Endlich das Bild zur Geschichte gefunden.

11.12.09

Milchglas Augen

Der in den Gesichtern aller Mütter mit Säuglingen ähnliche, tranceartige Ausdruck chronischer Übermüdung. Dieser trübe, abwesende Blick aus dem Busfenster in die Leere hinaus.

09.12.09

Zurück im Alltag

Es heisst snowboarden. Ich kann nächste Woche gar nicht snowboarden lernen, weil ich noch keine Ferien habe.
Ein Türchen öffnen im Terminkalender bringt auch täglich irgend eine Überraschung.

08.12.09

Lebkuchen

Trete auf die Strasse und bin überrascht mit welcher Präzision ich auf einmal alles wahrnehme. Ein nahrhafter Spaziergang, wie ein Stück Lebkuchen.

07.12.09

Leben

Heute ist mein erster Tag ausserhalb des Bettes. Gleich werde ich mich wieder hinlegen. Es macht noch keinen Spass, etwas zu tun. Habe noch immer Mühe mit klarem Denken.
Draussen regnet es, und ich muss mich zusammenreissen, dass ich mein Leben nicht unnütz, langweilig und sinnlos finde. Es ist nicht schlimm. Es ist einfach gerade nicht lustig.

Möchte nächste Woche in die Berge fahren und Snowboard fahren lernen. Das ist dann lustig. Hoffentlich schneit es bald.

06.12.09

Schmutzli heisst der Knecht Ruprecht in der Schweiz

Meine Gedanken reissen ständig ab. Wie Kalenderblätter. Die abgerissenen Gedankenblätter schweben die ganze Zeit in meinem Gehirn herum. Das Fiese ist, dass zwar eine Menge auf diesen Kalenderblättern steht, ich aber nicht in der Lage bin es zu lesen.
Natürlich denke ich auch an nackte Männer. Aber selbst der Gedanke an nackte Männer ist zu materiell für meinen deliriösen Zustand. Zu meiner Überraschung kommen sie als gehörnte Teufelsmänner in Fellkleidern über den Schnee gestampft. Haben dicke Glocken um die Lenden gebunden. Schleppen mich in den Wald ab.
Oh, Hörner und Felle sind manchmal gut um die Phantasie zu transportieren.

Sonntagsmusik bei Minka

Ein Adventskalender, wie ich ihn mir immer gewünscht habe.

04.12.09

Linsensuppe

Meine Nachbarin kocht mir drei Mal am Tag etwas zu essen. Sie ist Iranerin und vor vier Monaten mit ihrem Mann, einem Tierarzt, in die Schweiz gekommen. Er arbeitet an einem Forschungsprojekt an der Uni und sie lernt Deutsch.
Sie klopft an die Tür, wartet zwanzig Sekunden, egal ob ich 'herein' oder 'jaja' oder schlafe und nichts rufe, dann klopft sie noch einmal und tritt vorsichtig ein. Sie legt das Silbertablett mit dem warmen Essen auf den Küchentisch und zieht ihr Kopftuch ab. Dann kommt sie ins Schlafzimmer, räumt meinen Müll weg, die Taschentücher und Orangenschalen und Dattelkerne, und stellt das Tablett ans Bett. Ich beschwere mich, sie soll nicht aufräumen, aber sie sieht mich nur mit einem Blick an, der sagt: Ich weiss. Sie fragt immer, was ich zu Essen wünsche, und ich versichere ihr, dass ich nichts brauche. Ich habe den Kühlschrank voller Suppen. Meine Freundinnen haben mir auch diesmal Suppen und Einkaufstüten voller Überlebenslebensmittel für Grippeopfer auf die Türschwelle gelegt. Sie faltet die Hände vor ihrem Schoss und lächelt.
Gestern Abend kochte sie mir eine Gemüsesuppe, weil ich Gemüsesuppe wünschte. Es war eine vorzügliche Fleischsuppe mit vielen frischen Kräutern, Koriander, Petersilie und Pfefferminze. Heute gab es eine Linsensuppe. Eine traditionell zubereitete iranische Linsensuppe. Die beste Linsensuppe meines Lebens. Es war so köstlich, dass mir die Tränen kamen.
Sie wartet immer, bis ich einen Löffel probiert habe und sieht mich dabei lächelnd an. Dann zieht sie sich rückwärts zurück, geht freundlich nickend rückwärts aus dem Zimmer und vollständig rückwärts zur Wohnungstür raus.

02.12.09

Grippe

Die Kopfschmerzen hängen mir irgendwie zum Halse raus.
Wie ein welker Strauss.