03.07.07

Mein erster Rollkoffer

Es macht ja nur Sinn sich Tabus aufzuerlegen, wenn man sie eines Tages wieder bricht.
Der Rollkoffer ist ein gutes Beispiel dafür.

Einen Koffer auf lächerlichen Rädern hinter sich her zu ziehen ist erst einmal irritierend.
Tabubrüche sind irritierend.
Aber sie führen in den Genuss einer neuen Selbstwahrnehmung.
Die Reisetasche hängte ich mir als Zeichen schwer wiegender Unbeschwertheit lässig um die Schultern. Ich trug stets mit sturer Eitelkeit jugendliche Bedürfnislosigkeit und Flexibilität mit mir herum.
Den Rollkoffer ziehe ich unbeschwert und genauso lässig hinter mir her. Ich trage kein Gewicht mehr sondern hohe Schuhe, wenn mir danach ist. Ich packe alles ein, was nur geht: Schätze, Mitbringsel, Bücher, unterwegs Gefundenes. Und die Männer heben mir auch noch dankbar lächelnd meinen prallgeschwollenen, tonnenschweren Koffer in den Zug.
Rollkoffer sind klasse.
Mit freundlicher Bewilligung des Ministeriums für bedrohte nomadische Bewegungen.
Yes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen