21.06.10

Velohelm, oder wie trainiert man Spiessigkeit

Heute Morgen fahre ich in die Stadt, nur um einen Velohelm zu kaufen.
Komme mit einem Stabmixer nach Hause.

Was Sie nicht wissen, ist, dass ich seit Jahren versuche einen Velohelm zu kaufen. Und jedes Mal komme ich mit einem anderen Gegenstand nach Hause.
Ich habe es ernsthaft und oft versucht: Habe in Sportgeschäften Velohelme aufgesetzt und mich beraten lassen. Ich habe alle Spiegel gemieden. Nicht auf den Preis geschaut. Und doch schaffte ich es nie. Es war jedes Mal ein Schock. Dann kam Panik. Flucht. Inzwischen traue ich mich schon gar nicht mehr in ein Sportgeschäft. Trotzdem versuche ich es immer wieder. Es kostet mich so viel Überwindung, dass ich mich vorher darauf einstimmen muss. Also gehe ich in irgendein Geschäft zum Trainieren. BHs oder Staubsauger, Diktiergeräte oder Nagellack, wenn man etwas braucht, dann kauft man es. Brauche ich einen Velohelm? Ja. Bei meinem nächsten Velounfall falle ich bestimmt auf den Kopf. Ich hatte bisher immer Glück. Aber ich will keinen Velohelm tragen. Ich sehe damit bescheuert aus. Und nicht nur das. Es ist nicht mein Stil. Ich hasse Velohelme. Ich bleibe bei den Stabmixern stehen. Ich brauche auch schon lange einen Stabmixer. Wenn ich mir einen Stabmixer kaufen kann, dann schaffe ich das auch mit einem Velohelm, sage ich mir, und schreite mit dem Übungsgegenstand an die Kasse.
"Da haben Sie ja den Rolls Royce unter den Stabmixern ausgesucht“, sagt die Verkäuferin und zwinkert mir zu.
Ich zahle und fahre mit meinem Rolls Royce nach Hause.

2 Kommentare:

  1. Ich habe mich vielleicht getäuscht: Es gibt zwar einen Eintrag, wo Sie darüber sprechen, Dinge nicht zu kaufen, aber der Velohelm kommt nicht vor! Man verliert sich in der grossen Vielfalt der Einträge! Ich sehe das positiv...

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  2. http://www.iolfree.ie/~hardshell/

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