17.12.06

Tram’n’Bus

Meine Mitbewohnerin und ich haben den gleichen Arbeitsweg. Wir fahren mit dem Tram bis zum Bahnhof und unterhalten uns über beliebte Frauenmorgenthemen wie - die Liebe. Die Liebe ist unerschöpflich und die Fahrt lang, darum eignet sich das Thema vorzüglich zum Tram fahren. Am Bahnhof steigen wir in den Bus um und lassen die Liebe als Souvenir den Leuten im Tram zurück.
Wir rennen auf den Bus und drängeln uns nach hinten, auf die zwei Sitze über den Hinterrädern. Es sind unsere geheimen Massagesitze. Wir schmiegen uns in die Sitze und halten die Luft an, bis der Chauffeur startet. Dann schüttelt es uns einmal kräftig durch. So beginnt unsere Vibrationsfahrt. Wir lassen uns bis zur Arbeit durchvibrieren. Alles vibriert, der Blick aus dem Fenster, das Herz, die Gedanken. Die Stimme auch. Die Vibration gibt der Stimme ein verzweifelt dramatisches Timbre. Wir probieren unsere timbrierten Stimmen aus, und hören uns reden und sagen: Wa’a’a’a’as ha’a’ast du gesa’a’agt? Eine Unterhaltung ist aussichtslos: Bei jeder Bodenwelle werden wir in die Luft gespickt und die Worte purzeln durcheinander.

2 Kommentare:

  1. Beim Mann funktioniert das auch. Aber anders. ;-)

    AntwortenLöschen
  2. das würd ich gern mit Dir vertonen...

    ;)

    AntwortenLöschen