24.04.06

Alles ist Wurst, oder an manchen Tagen ist es zum aus der Haut fahren

Seit einer Weile beschäftigt mich dieser Aphorismus, den ich letztens las: “Vegetarier werden nicht älter, sie sehen nur so aus!” Irgendwie hübsch der Spruch.
Vielleicht geht mir dieser Satz auch nicht aus dem Kopf weil ich ihn beim Autofahren an der Rückseite des vor mir fahrenden Metzgereifachbedarfs-Lieferanten las. Als ich ihn überholte zwinkerte er mir mit seinen listigen kleinen Äuglein zu.
So und was kommt jetzt?
Ich kann nicht verstehen, wie man es geniessen kann, Kadaver zu essen? oder: All diä Tierlifrässer, wo diä armä Tierli tödäd wo doch nüt defür chönnd? Oder:
Wie erlebe ich Vegetarierinnen?

Nun es gibt ganz Verschiedene. Zum Beispiel solche, die ständig Früchte essen. Eigentlich würden sie am liebsten alles auffressen: Mich, Dich, Alle. So sieht es jedenfalls aus wenn sie sich ihre Früchteschalen zubereiten. Aber sie würden es niemals zugeben. Vielleicht wissen sie es nicht einmal. Vegetarierinnen sind gut im Verdrängen. Und was mich etwas beunruhigt: Früchte-Vegetarierinnen wirken blass. Und sauer. So, als müssten sie ständig in den sauren Apfel des Lebens beissen.
Sie sind saurer und blasser als Salat-Vegetarierinnen, deren Körper mit den Jahren durchsichtig und sehnig wie Blattfasern erscheinen. Salat-Vegetarierinnen wirken wie phantomhafte Gestalten die alle Lebenden durch ein ereignisloses, blutleeres Innenleben zu überzeugen versuchen. Die Gewissheit der überlegenen Bescheidenheit treibt sie an: Ein Salat der blüht hat doch sein Ziel verfehlt.

Unerträglich milde und nett, und dennoch von einem beängstigenden missionarischen Eifer getrieben sind Körner-Vegetarierinnen. Aber leider kriegen sie auch durch strengste Kontrollen nicht alles auf dieser Welt in den Griff. Immer bleibt noch was zum schrotten übrig. Doch der innere General liegt ständig auf der Lauer. Besonders wenn sie noch nicht Marathonläuferinnen geworden sind und noch keiner militärischen Eliteeinheit angehören.
Apropos General: Spätestens seit der Mann mit dem kleinen Schnäuzchen Europa im letzten Jahrhundert besucht hat, könnten wir wissen, dass Vegetarier nicht unbedingt die friedfertigeren Menschen sind.

Dann die Schokolade-Vegetarierinnen. Irgendwie brauchen sie schon noch so einen Kick, dass etwas geht im Leben. Doch die Nasenscheidewand ist bei ihnen meist schon zu sehr ruiniert. Schoggi muss reichen. Eigentlich würden sie schon Fleisch essen, aber das holt sie einfach zu sehr runter. Und mit Schoggi bleibt man echt schlank, zumindest solange man nicht wirklich was anderes dazu isst.

Gut sind auch die Soja-Vegetarierinnen. Ich meine diese ernährungsbewussten Business-Ladies bei denen in der Küche das ganze Sideboard voll Fleischimitat-Konservendosen steht. Garantiert fleischfreie Grillbratwurst aus 100% Vollwertweizen-Pilz. Ja super. Wer die Imitation kennt verzichtet gerne auf sein Leben.

Nun meine werten vollwertigen Vegetarierinnen, ist es wohl Zeit euch zu sagen, dass ihr nicht gemeint seid. Ich meine natürlich die anderen. Ich will auch niemanden persönlich beleidigen. Mir geht es mehr ums Ganze. Sozusagen die innere, spirituelle Wirklichkeit. Ähnlichkeiten mit lebenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ehrenwort.
Und warum schreibe ich eigentlich nur immer von Frauen. Nun ja Mädels, wäre ich ein Mann ginge das nicht; - sexistisch und so, ihr wisst schon. Aber da ich nun mal eine Frau bin..... - Hey, gewisse Dinge müssen wir einfach unter uns klären. Findet ihr nicht auch?

Was ist das leibhaftige Gegenteil einer Vegetarierin?
Eine Fleischesserin? Nein so einfach ist das Leben nicht.

Tja, wenn ich mal mit solchen Überlegungen anfange, kann ich fast nicht mehr damit
aufhören. Ich könnte mich genauso über Fleischesser auslassen. Deshalb gehts jetzt noch ein bisschen weiter. Obwohl bei diesem Thema die Gefahr besteht ins Fleischliche abzugleiten. Also seid nachsichtig, denn wenn ihr mir bis hierher gefolgt seid wisst ihr, ich habe es verdient. An manchen Tagen ist mir alles Wurst. Es ist einfach zum aus der Haut fahren. Mit Senf bitte, denn ich mag es scharf!


Zum Beispiel:
Schweinefleischesser: Dumpfbacken mit einem Hang in der Sonne zu schmelzen. Frivole Spasssäue. Sie “haben” Geschlechtsverkehr, besitzen ihn sozusagen. Sie haben “Titten” und öffnen bei der Grillparty den obersten Knopf ihrer Jeans auch wenn alle hinschauen.

Lammfleischesser: Geniesserische Lustmenschen mit einem Hang zur Hysterie. Sie können blitzschnell zu toben beginnen und schmeissen im Streit das Geschirr an die Wand. Aber sie besitzen auch die Fähigkeit ihre fleischliche Aggression in feurige Liebesspiele und phantasieanregende Masturbation umzusetzen.
Was glaubst Du, werte Leserin, bist Du eine Lammfleischesserin? Eindeutig?

Und die Fischesser? Vielleicht sind die Fischesser die Oralbefriediger. Fische sind stumm obwohl sie einen grossen Mund haben. Fische wissen alles. Sie sagen nichts. Sie machen Blasen. Da haben wir's: blasen. Passt doch!
Fische rutschen am liebsten gleich zwischen die Beine, weil es da schön feucht ist.
Hilfe ich bin am abrutschen. Madonna der Pflanzenfasern steh mir bei!! Ich habe nichts gesagt.
Sojetzt ist aber Schluss!


Nachtrag:
Natürlich weiss ich, dass ich Rindsaftsteakesser und Hähnchenschenkelknabberer nicht erwähnt habe. Ich erhebe aber auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es reicht.

2 Kommentare:

  1. Wenn es erlaubt ist, so habe ich als nicht-Frau doch auch bis zum Ende gelesen...und ich wage es auch noch darüber hinaus, eine Fortsetzung zu fordern, denn ich will auch alles über die Hähnchen- und Rindfleischesser wissen.

    Und was ich bitte auch noch gerne untersucht fände: was ist mit den Wechslern? Warum gibt es sie, was sind sie? Meinetwegen auch nur die Wechslerinnen?! Die, die wochenlang meinen kein Fleisch sehen/riechen/schmecken zu können, dann aber in eine Phase gelangen, in der sie das Steak blutig und ohne Beilage verschlingen?

    ...es reicht nicht!

    AntwortenLöschen
  2. iwi es freut mich, dass du mehr willst.

    AntwortenLöschen