19.10.09

Schwesterliche Beratung

Es war so kalt, dass ich beinahe vom Fahrrad fiel. Ich mag Kälte. Aber noch vor genau einer Woche war ich in der Aare baden. Im Bikini. Das muss man sich mal vorstellen. Ich meine mehr so grundsätzlich vorstellen, nicht bildlich. Ich mag Kälteeinbrüche wirklich. Aber sie brach diesmal sehr an den Ohren und Händen ein. Am Bahnhof stellte ich das Rad ab, entschlossen, von nun an die Strassenbahn zur Arbeit nehmen und mir ein Abonnement zu kaufen. Am Schalter standen aber so viele Leute an, dass ich mich kurzerhand umentschied das Geld in eine Wollmütze und Handschuhe zu investieren.
Im Moment gibt es recht hübsche Mützen, mit Pompons oben drauf oder seitlich geflochtenen Bändern, die wie Haarzöpfe aussehen. Ich probierte alle Mützen im Laden an und fragte eine junge Frau, die gerade einen Mantel probierte, welche die schönste sei. Sie beobachtete meine Verwandlungen mit schwesterlicher Geduld und sagte: "Die Helle ist die beste." Ohne Pompon. Und ohne Zöpfe. Das fand ich auch. Dann wollte sie meine Meinung zu zwei Mänteln wissen. Ich sagte mit schwesterlicher Ehrlichkeit, dass leider keiner der beiden ihr stehe.

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