23.03.07

Das Gefühl für die Zeit

Ich fahre neuerdings jeden Tag mit dem Zug nach Biel. Und ich renne aus diesem Grund jeden Morgen durch den Bahnhof, weil ich immer spät dran bin und kein Gefühl für Bahnhöfe, wartende Züge und Sekunden habe. Es handelt sich bei verpassten Zügen immer um Sekunden. Und bei erwischten Zügen um pochende Herzschläge.
Während der Zugfahrt lese ich oder kombiniere, was man eben so morgens alles in Gedanken zusammen kombiniert.
Im Moment kann ich aber weder lesen noch denken. Draussen schneit es und der Gedanke an diesen Mann fühlt sich an, als würde es in meinem Kopf stürmen und schneien. Ich traf ihn gestern Nachmittag und er sah noch besser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Wenn er lachte, bildeten sich kleine Falten auf seinen Wangen und als er mir in die Augen schaute, war ich in höchster Lawinengefahr.
Ach, was will man mehr, als am Zugfenster zu sitzen und die Schmetterlinge im Bauch über den Schnee flattern sehen.

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