28.02.12
26.02.12
Schwitzen
Ich wunderte mich, warum mir alles so schwer fiel, und ich verkatert war, obwohl ich nichts getrunken hatte. Der kratzige Hals war ein Hinweis. Und mein Frösteln. Ich spürte, dass ich krank wurde. Ich trank zwei Liter Tee mit viel Zitronensaft, legte mich ins Bett und schlief sofort ein. Ich wachte frühmorgens nassgeschwitzt auf, bezog das Bett frisch, legte mich wieder hin, schwitzte weiter und schlief durch bis zum Mittag.
Heute fühle ich mich schon besser.
Krank sein und Schwitzen ist insgesamt enorm gesund. Schwitzen im Bett ist ein tolles Gefühl. Schwitzen und Ficken ist geiler, keine Frage. Wenn ich im Bett schwitze und nicht einschlafe, habe ich immer Lust zu ficken. Ich denke nicht ans Küssen. Und nicht ans Vögeln. Nur Ficken.
Zum Ficken in der Phantasie eignen sich nicht alle Männer. Die Phantasie hat dafür eine ganz eigenwillige und unergründliche Favoritenliste. Mein Elektromonteur steht zu meinem Erstaunen unter der Sparte Ficken ganz weit oben in der Liste. Unter Küssen steht im Moment an erster Stelle der mir völlig unbekannte Mann aus dem Traum. Mein Elektromonteur ist ein etwas gedrungener, drahtiger Mann mit einem breiten Gesicht und flachen Hinterkopf. Sein Mund ist auf eine vulgäre Art weich. Er sieht aus wie ein Mann, dessen Gedanken sich nur darum drehen, seine Kundinnen, die alleine zu Hause auf seine Reparatur warten, zu ficken. Ich merke das an der Art, wie er innerlich giert und sich äusserlich beherrscht. Das ist der Faden, aus dem Phantasie gewoben wird: Als er den Schraubenzieher in seine Werkzeugkiste zurücklegt, und zu mir rüber schaut, knöpfe ich langsam meine Bluse auf. Sein Blick fickt mich bereits, als ich seitlich den Reissverschluss meines Rocks aufmache und zusammen mit der Unterhose runterziehe.
Wo war ich stehen geblieben? Heute fühle ich mich besser. Ein wenig Ohrensausen habe ich noch. Werde das Gleiche nochmals tun. Also Tee trinken und mich ins Bett legen. Und mich bis morgen schwitzend gesund schlafen.
Heute fühle ich mich schon besser.
Krank sein und Schwitzen ist insgesamt enorm gesund. Schwitzen im Bett ist ein tolles Gefühl. Schwitzen und Ficken ist geiler, keine Frage. Wenn ich im Bett schwitze und nicht einschlafe, habe ich immer Lust zu ficken. Ich denke nicht ans Küssen. Und nicht ans Vögeln. Nur Ficken.
Zum Ficken in der Phantasie eignen sich nicht alle Männer. Die Phantasie hat dafür eine ganz eigenwillige und unergründliche Favoritenliste. Mein Elektromonteur steht zu meinem Erstaunen unter der Sparte Ficken ganz weit oben in der Liste. Unter Küssen steht im Moment an erster Stelle der mir völlig unbekannte Mann aus dem Traum. Mein Elektromonteur ist ein etwas gedrungener, drahtiger Mann mit einem breiten Gesicht und flachen Hinterkopf. Sein Mund ist auf eine vulgäre Art weich. Er sieht aus wie ein Mann, dessen Gedanken sich nur darum drehen, seine Kundinnen, die alleine zu Hause auf seine Reparatur warten, zu ficken. Ich merke das an der Art, wie er innerlich giert und sich äusserlich beherrscht. Das ist der Faden, aus dem Phantasie gewoben wird: Als er den Schraubenzieher in seine Werkzeugkiste zurücklegt, und zu mir rüber schaut, knöpfe ich langsam meine Bluse auf. Sein Blick fickt mich bereits, als ich seitlich den Reissverschluss meines Rocks aufmache und zusammen mit der Unterhose runterziehe.
Wo war ich stehen geblieben? Heute fühle ich mich besser. Ein wenig Ohrensausen habe ich noch. Werde das Gleiche nochmals tun. Also Tee trinken und mich ins Bett legen. Und mich bis morgen schwitzend gesund schlafen.
24.02.12
Die ersten warmen Februar Tage
Der Drang die jungen Obstbäume und Himbeeren im Garten zu schneiden. Mit hochgekrempelter Ärmel Laune.
21.02.12
Die Profiteure, die abends ohne Appetit am reich gedeckten Tisch sitzen, und sich nachts schlaflos im Bett hin und her wälzen, weil draussen, dicht vor ihren Fenstern, die Geister der Verdammten hereinschauen, die keine Ruhe mehr finden, weder auf dieser Welt, noch in der jenseitigen Welt und auch in keiner anderen Welt.
20.02.12
19.02.12
16.02.12
Drunter und drüber
Ein mir völlig unbekannter Mann küsste mich wach.
Leider war es nur ein Traum.
Ich konnte den fremden, hübschen Mann nicht so alleine im Traum zurück lassen und nahm ihn noch bettwarm, wie er war, hinüber in meine Phantasie. Dort küsste er mich weiter und staunte nicht schlecht, welchen Spielraum meine Phantasie ihm bot.
Leider war es nur ein Traum.
Ich konnte den fremden, hübschen Mann nicht so alleine im Traum zurück lassen und nahm ihn noch bettwarm, wie er war, hinüber in meine Phantasie. Dort küsste er mich weiter und staunte nicht schlecht, welchen Spielraum meine Phantasie ihm bot.
14.02.12
Valentinstag
Die chinesische Studentin, die jedes Mal zum Sprechen aufsteht. Die Kolumbianerin, die einfach drauflos redet, wie sie lustig ist und die Lehrerin duzt. Die Senegalesin, die sich lauthals empört und etwas Respekt für die Lehrerin von ihr verlangt. Die Chinesin, die es nicht übers Herz bringt ihre Lehrerin ohne Titel anzusprechen, und mich inzwischen nicht mehr Lehrerin Jonka, sondern standhaft Frau Lehrerin Jonka nennt. Die Eritreerin, die beim Abschied mit ihren Fingerspitzen meine Handfläche streift und ihre Hand ans Herz legt. Die Vietnamesin, die mir bei der Begrüssung die Hand mit aller Kraft zusammen presst, weil sie gelernt hat, dass ein fester Händedruck ein Zeichen der Sympathie ist. Der tibetische Mönch, der jedes Arbeitsblatt mit beiden Händen entgegen nimmt und sich dabei drei Mal verneigt. Der Indonesier, der mich manchmal nachahmt und wie ich „oh Mmmann“ sagt, oder „ge-nau“. Der schlaue Kubaner, der beim Galgenspiel bei _ a _ _ _ t _ _ _ t a _ sofort das Wort Valentinstag erriet.
11.02.12
Wunschhütte
Eine Seite zum Verlieben und sich Verlieren. Eignet sich auch für ein geselliges, abendliches Ratespiel: Bei jedem Bild zuerst raten, wo die Hütte steht. Dann erst die Bildlegende lesen.
10.02.12
07.02.12
Winterabend
Zum ersten Mal bei Ebay etwas ersteigert. Indische Saris. Unglaublich schöne, alte, handbestickte Seidensaris. Sie kamen in weniger als einer Woche aus Indien bei mir an. In einem zugenähten Paket. Pakete aus Berlin brauchen länger.
Nun verbringe ich meine Sonntage nähend. Und Tee trinkend. Bin ganz auf Wintergemütlichkeit eingestellt, Ofenwärme, Kerzenlicht, Suppe, Tee, Nähen, Lesen. Duftöl. Wobei ich meine Vorurteile gegenüber Duftölen nie ablegen konnte. Eigentlich gegenüber Menschen, in deren Wohnung es nach Duftöl riecht. Die Vorstellung von Duftöl in Verbindung mit Menschen, die gerne sinnlich, lustvoll und kuschelig sagen. Oder das Wort erotisch. Und nun riecht es bei mir auch nach Winterabend oder Herbststurm. Aber so ist das: Ehe man sich versieht, ist es Winter und man wird selber kuschelig. Kuscheln ist ja auch geniessen. Zeit zum Geniessen haben. Ich hatte Zeit und lungerte auf dem Weihnachtsmarkt herum. Und da stand ich auf einmal an diesem Duftölstand, schnupperte an den Fläschchen und mochte die Fichte sehr und den Herbststurm. Ich frage den Verkäufer, was sein Lieblingsduft sei. Drachentanz, sagte er. Mir fiel auf der Stelle wieder ein, warum ich ein Vorurteil hatte. Ich sah mir die anderen Fläschchennamen an: Wintertraum, Wintermärchen, Elfenzauber, weiter wollte ich nicht lesen. Also roch ich wieder an den Fläschchen ohne auf die Namen zu sehen. Zwei Duftmischungen waren überraschend gut. Ich guckte: Tantra und Seitensprüngchen hiessen sie. Seitensprüngchen. Mein Vorurteil wuchs ins Unermessliche. Das sind bescheuerte Namen, sagte ich dem Verkäufer. Warum? Ich kaufe doch kein Duftöl, das Tantra heisst. Weisst du überhaupt, was Tantra ist, fragte er. Er wusste es, das sah ich ihm an. Ich fand es gerade nicht so kuschelig über Tantra zu diskutieren. Ich drehte den Deckel des Seitensprüngchens zu und dachte, dass sich alles immer um Sex dreht. Das Fläschchen hatte einfach den falschen Namen.
Nun verbringe ich meine Sonntage nähend. Und Tee trinkend. Bin ganz auf Wintergemütlichkeit eingestellt, Ofenwärme, Kerzenlicht, Suppe, Tee, Nähen, Lesen. Duftöl. Wobei ich meine Vorurteile gegenüber Duftölen nie ablegen konnte. Eigentlich gegenüber Menschen, in deren Wohnung es nach Duftöl riecht. Die Vorstellung von Duftöl in Verbindung mit Menschen, die gerne sinnlich, lustvoll und kuschelig sagen. Oder das Wort erotisch. Und nun riecht es bei mir auch nach Winterabend oder Herbststurm. Aber so ist das: Ehe man sich versieht, ist es Winter und man wird selber kuschelig. Kuscheln ist ja auch geniessen. Zeit zum Geniessen haben. Ich hatte Zeit und lungerte auf dem Weihnachtsmarkt herum. Und da stand ich auf einmal an diesem Duftölstand, schnupperte an den Fläschchen und mochte die Fichte sehr und den Herbststurm. Ich frage den Verkäufer, was sein Lieblingsduft sei. Drachentanz, sagte er. Mir fiel auf der Stelle wieder ein, warum ich ein Vorurteil hatte. Ich sah mir die anderen Fläschchennamen an: Wintertraum, Wintermärchen, Elfenzauber, weiter wollte ich nicht lesen. Also roch ich wieder an den Fläschchen ohne auf die Namen zu sehen. Zwei Duftmischungen waren überraschend gut. Ich guckte: Tantra und Seitensprüngchen hiessen sie. Seitensprüngchen. Mein Vorurteil wuchs ins Unermessliche. Das sind bescheuerte Namen, sagte ich dem Verkäufer. Warum? Ich kaufe doch kein Duftöl, das Tantra heisst. Weisst du überhaupt, was Tantra ist, fragte er. Er wusste es, das sah ich ihm an. Ich fand es gerade nicht so kuschelig über Tantra zu diskutieren. Ich drehte den Deckel des Seitensprüngchens zu und dachte, dass sich alles immer um Sex dreht. Das Fläschchen hatte einfach den falschen Namen.
04.02.12
Samstagabendträumen
02.02.12
Meine neuen Arbeitskolleginnen
Kaffeepause. Wir sitzen im Café und lesen einander die Sprüche unserer Zuckertüten vor. Und landen beim Thema Heiraten. Drei haben nie geheiratet. Die vierte sagt, dass sie einen secondhand Mann geheiratet hat. Frage mich, warum sie das so sagt. Sie hilft mir auf die Sprünge: "Ein Mann aus zweiter Hand, verstehst du, er war schon einmal verheiratet". Ich nicke, obwohl ich noch nicht ganz verstehe. Sehe die erste Frau vor mir, wie sie den Mann aus der Hand gibt. Wie ein Buch. Wie heisst es bei den antiquarischen Büchern noch: mit stärkeren Gebrauchs- und Alterungsspuren und kleinen Schäden. Ob sie das gemeint hat?
"Warum hast du nie geheiratet?", unterbricht eine Kollegin mein Nachdenken.
"Ich fand heiraten spiessig", sage ich.
"Hattest du nie den Wunsch, ein Hochzeitskleid zu tragen, Braut zu sein..."
"Nein. Ich war früher nicht so romantisch. Heute schon."
"Und wie ist es bei dir?", frage ich zurück.
Die Kollegin erzählt, dass sie zwanzig Jahre in Tschad gelebt hat, Entwicklungshilfe, keinen passenden Mann gefunden hat, ein ausreichend ausgefülltes und beschäftigtes Leben hatte und das Eheleben nicht vermisste.
Ich sehe sie an, und mir fällt ein, dass sie wie eine Frau aussieht, die nie Sex hatte. Überlege, warum man das einer Frau ansieht. Man sieht einer Frau ja auch an, wenn sie Sex hatte. Denke an diesen weichen Glanz der Lüsternheit in den Augen, an das Losgelöste in den Bewegungen, das gewisse Timbre in der Stimme, kann aber nicht zu Ende denken, weil ich die dritte Kollegin gerade sagen höre: "...und dachte immer, dass er eigentlich nicht der Richtige ist. Und so haben wir nie geheiratet. Jetzt sind wir zwanzig Jahre zusammen."
"Warum hast du nie geheiratet?", unterbricht eine Kollegin mein Nachdenken.
"Ich fand heiraten spiessig", sage ich.
"Hattest du nie den Wunsch, ein Hochzeitskleid zu tragen, Braut zu sein..."
"Nein. Ich war früher nicht so romantisch. Heute schon."
"Und wie ist es bei dir?", frage ich zurück.
Die Kollegin erzählt, dass sie zwanzig Jahre in Tschad gelebt hat, Entwicklungshilfe, keinen passenden Mann gefunden hat, ein ausreichend ausgefülltes und beschäftigtes Leben hatte und das Eheleben nicht vermisste.
Ich sehe sie an, und mir fällt ein, dass sie wie eine Frau aussieht, die nie Sex hatte. Überlege, warum man das einer Frau ansieht. Man sieht einer Frau ja auch an, wenn sie Sex hatte. Denke an diesen weichen Glanz der Lüsternheit in den Augen, an das Losgelöste in den Bewegungen, das gewisse Timbre in der Stimme, kann aber nicht zu Ende denken, weil ich die dritte Kollegin gerade sagen höre: "...und dachte immer, dass er eigentlich nicht der Richtige ist. Und so haben wir nie geheiratet. Jetzt sind wir zwanzig Jahre zusammen."
01.02.12
Vorknöpfen
Grosse Knöpfe am Kleid sind ja auch eine Art Botschaft. Es hat was Gutmütiges, Argloses. Eine Frau, die grosse Knöpfe trägt, möchte apart, stilvoll wirken. Aber sie wirkt eher wie eine anthroposophische Ergotherapeutin. Sie will auch beim Aufknöpfen bloss keine Umstände machen. Im Grunde ist sie harmoniebedürftig.
Bei Kleidern mit durchgehend kleinen Knöpfen verhält es sich noch anschaulicher:
Eine Frau mit einem durchgeknöpften Kleid empfindet es als sinnliche Geste Knöpfchen für Knöpfchen zu öffnen. Sie wünscht sich romantische Umstände. Die Anzahl offener Knöpfe verrät offensichtlich, wie sehr man sich um sie bemühen muss.
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