23.04.09

Kunstübermittag 1

Heute: Wilfried Moser.
Die Windfrisur macht die Führung. Die Windfrisur heisst so, weil sie ihre Haare immer waagrecht nach hinten sprayt. Es sieht aus, als würde sie permanent im Wind stehen. Sie trägt immer Herrenschuhe und ein aus der Mode geratenes Hosenkostüm.
Sie erwähnt in Zusammenhang mit Moser die Begriffe Taschismus und informelle Kunst, die ich mal fürs Protokoll notiere. Ich schreibe jetzt jede Woche ein Protokoll für meine lesbische Kollegin Nique, die vier Wochen in den Ferien ist und mich gebeten hat, ihr haargenau zu berichten, was sie bei Kunst über Mittag verpasst.
Die Windfrisur erklärt aber nicht, was Taschismus ist, sondern zählt die Namen von Künstlern aus der Entourage des Künstlers auf. Sie ist allgemein gut im Künstlernamen kennen. Es ist ihre Spezialität. Heute waren es 12 Namen, allesamt mir unbekannt. Ich habe Striche gemacht.
Nun interessiert sich Nique nicht nur für Kunst. Hauptsächlich interessiert sie sich für Frauen. Darum muss ich diese lange Blonde mit nur einem langen T-Shirt über den Strumpfhosen noch erwähnen. Die würde Nique so sehr ablenken, dass sie gar nicht mehr mitkriegen würde, was denn nun Taschismus sei, sofern die Windfrisur es doch noch erklärte. Weil die Lange mit dem knappen T-Shirt die ganze Zeit herumspaziert und die tief hängenden Schilder neben den Bildern liest.

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