Le temps reposé rêve des silences en mouvements.Oscar Wiggli.
28.02.07
26.02.07
Die dahintreibende Kranke und das Äffchen ihrer Träume
Wenn ich krank bin werde ich anhänglich. So anhänglich wie meine süsse kleine Freundin Zhu, wenn sie betrunken ist. Dann lehnt sie sich schwankend an mich wie an ein Brückengeländer, weil ihr schwindlig wird, sobald sie in die Tiefe schaut. Sie verknotet ihre Arme um meinen Hals wie ein Halstuch. Sie legt den Kopf auf meine Schulter und denkt keine Sekunde daran, den Knoten zu lockern. Sie sagt: Minka, ich habe dich so vermisst.
Tja, ich bin krank und habe Halsschmerzen. Wenn ich krank bin werde ich anhänglich und vermisse alle Menschen. Das ist die grosse Misere. Aber das ist nicht alles: Mir sind die Papiertaschentücher ausgegangen und ich schnäuze mich in ein Bettlaken aus dem Wäschekorb. Einen Zipfel des Tuches habe ich immer in der Hand, der Rest hängt wie ein nutzloser Hochzeitsschleier vom Bett runter. Ich merke gerade, dass ich gerne ziemlich deliriöse Allegorien produziere. Ich hätte es gerne etwas dramatischer, überreifer, unheimlicher... Bitte. Schliesslich bin ich krank. Nochmals dramatischer: Der Rest hängt hinunter wie ein zerrissenes Segel am Schiffmast eines verwesenden Geisterschiffes, das seit Äonen verloren im weiten Ozean umher treibt. Das mit dem Segelschiff ist mir gerade eingefallen, weil ein Freund letzte Nacht von mir träumte, ich hätte ein Segelschiff auf dem Bauch tätowiert und daneben einen Walfisch, der sich lachend auf Höhe der Leber an meiner Seite tummelt. Lebertran. Ein Walfisch auf der Leber. Wenn ich mal Geld und Zeit habe, werde ich mir einen Schafbock mit grossen Hörnern auf die Leiste tätowieren lassen. Er würde auf meinen Schamhügel zuspringen und vor Freude die Hinterfüsse in die Luft werfen. Ich schnäuze mich langsam von einer Ecke des Lakens zur nächsten vor. Wenn das Laken vollgeschnäuzt ist habe ich immer noch den Wäschekorb mit den Badetüchern. So nun ist aber genug mit der Misere.
Wenn einem ein Äffchen etwas ins Ohr flüstert, ist das wie ein Bächlein mit bunten Papierschiffchen, das durch die trübselig gestimmte Landschaft der eigenen Gedanken plätschert.
Am liebsten wäre mir natürlich ein weitgereistes Äffchen, dass mir alles erzählen würde, was es im Laufe der Jahre gesehen und erlebt hat. Wobei die furchterregenden, japanischen Geistergeschichten von den gummihalsigen, rachsüchtigen Dämoninen, die sich nachts an einsame Wanderer heranschleichen, die allerbeste Medizin für Halsschmerzen sind.
Natürlich ist so ein Äffchen ein Feinschmecker, der sämtliche Gerichte, auch diejenigen aus den entlegensten Gegenden der Welt kennt und blitzschnell selber kochen kann.
Ach, warum kommt meine Mitbewohnerin nicht endlich nach Hause und kocht mir ein Süppchen und bringt mir dreihundert Multipackungen Taschentüchern ans Bett und erzählt mir, was auf der Welt passiert?
Tja, ich bin krank und habe Halsschmerzen. Wenn ich krank bin werde ich anhänglich und vermisse alle Menschen. Das ist die grosse Misere. Aber das ist nicht alles: Mir sind die Papiertaschentücher ausgegangen und ich schnäuze mich in ein Bettlaken aus dem Wäschekorb. Einen Zipfel des Tuches habe ich immer in der Hand, der Rest hängt wie ein nutzloser Hochzeitsschleier vom Bett runter. Ich merke gerade, dass ich gerne ziemlich deliriöse Allegorien produziere. Ich hätte es gerne etwas dramatischer, überreifer, unheimlicher... Bitte. Schliesslich bin ich krank. Nochmals dramatischer: Der Rest hängt hinunter wie ein zerrissenes Segel am Schiffmast eines verwesenden Geisterschiffes, das seit Äonen verloren im weiten Ozean umher treibt. Das mit dem Segelschiff ist mir gerade eingefallen, weil ein Freund letzte Nacht von mir träumte, ich hätte ein Segelschiff auf dem Bauch tätowiert und daneben einen Walfisch, der sich lachend auf Höhe der Leber an meiner Seite tummelt. Lebertran. Ein Walfisch auf der Leber. Wenn ich mal Geld und Zeit habe, werde ich mir einen Schafbock mit grossen Hörnern auf die Leiste tätowieren lassen. Er würde auf meinen Schamhügel zuspringen und vor Freude die Hinterfüsse in die Luft werfen. Ich schnäuze mich langsam von einer Ecke des Lakens zur nächsten vor. Wenn das Laken vollgeschnäuzt ist habe ich immer noch den Wäschekorb mit den Badetüchern. So nun ist aber genug mit der Misere.
Ein kleines Äffchen auf der Schulter tätowiert würde mir auch gefallen.
Es würde mir Geheimnisse ins Ohr flüstern, und sich dann verschmitzt die Hand vor den Mund halten.Wenn einem ein Äffchen etwas ins Ohr flüstert, ist das wie ein Bächlein mit bunten Papierschiffchen, das durch die trübselig gestimmte Landschaft der eigenen Gedanken plätschert.
Am liebsten wäre mir natürlich ein weitgereistes Äffchen, dass mir alles erzählen würde, was es im Laufe der Jahre gesehen und erlebt hat. Wobei die furchterregenden, japanischen Geistergeschichten von den gummihalsigen, rachsüchtigen Dämoninen, die sich nachts an einsame Wanderer heranschleichen, die allerbeste Medizin für Halsschmerzen sind.
Natürlich ist so ein Äffchen ein Feinschmecker, der sämtliche Gerichte, auch diejenigen aus den entlegensten Gegenden der Welt kennt und blitzschnell selber kochen kann.
Ach, warum kommt meine Mitbewohnerin nicht endlich nach Hause und kocht mir ein Süppchen und bringt mir dreihundert Multipackungen Taschentüchern ans Bett und erzählt mir, was auf der Welt passiert?
24.02.07
Ohne Worte
Brot mit Alpenrosenhonig und Ricotta und gerösteten Mandelplättchen.
Dazu Lindenblüten Tee mit Holunderblütensirup.
Dazu Lindenblüten Tee mit Holunderblütensirup.
23.02.07
22.02.07
Dessinieren Sie bitte!
Ich liege erkältet im Bett. Wenn ich nicht mehr schlafen, nicht mehr lesen und auch keine Urlaubsfotos mehr sehen kann, dann nehme ich meinen schnugeligen Laptop ins Bett und zeichne. Es ist ein lustiges Wunderspiel: Mit jeder Zeichnung, die ich abschicke, bekomme ich eine Neue vorgezeichnet. Irgendwo auf dieser Welt sitzt ein Mensch, der mir eine Zeichnung macht. Nur mir. An mein Krankenbett.
Wie schön.
Am meisten freue ich mich immer über japanische Manga Zeichner. Die sind klasse.
Und wäre meine Hand nicht so zittrig und mein Kopf so deliriös, wäre ich vermutlich schon längst süchtig.
21.02.07
20.02.07
Dekonstruieren Sie sich bitte! Teil 4
Der Sportwagenfahrer, der sogar im Winter mit offenem Fenster und ohrenbetäubender Musik fährt um den Frauen aufzufallen. Wie wichtig es ihm ist, dass alle seine momentane Stimmung, seinen geilen Musikgeschmack und seinen männlichen Egoismus mitkriegen. Er nimmt sich so wichtig mit seinen Gefühlen. Wie er starr vor sich hinsieht, um Gleichgültigkeit gegenüber all den Dingen zu demonstrieren. Das Tragische ist, dass er nicht realisiert, wie lächerlich er sich bei den Frauen macht.
19.02.07
Abonnieren
Posts (Atom)